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Effendi Abbas
* 23.05.1844 - † 28.11.1921
Abbas Effendi, eigentlich Abdu'l-Bahá (arab. "Diener der Herrlichkeit") wurde am 23. Mai 1844, als ältester Sohn Baha'u'llahs, in Teheran im Iran geboren.
Einen Großteil seines Lebens verbrachte `Abdu'l-Bahá mit seinem Vater und seiner Familie in Gefangenschaft und Verbannung. Erst im Alter von 64 Jahren soll er im Jahr 1908 infolge der jungtürkischen Revolution die Freiheit erlangt haben.
Sein Vater hatte ihn in seinem Kitab-i-Ahd (arab. "Buch des Bundes") eingesetzt, seine Schriften zu erläutern und die Gemeinde seiner Anhänger zu leiten. Im Jahr 1910 begann Abdu'l Baha eine große Lehrreise, die ihn durch Ägypten, Europa und die Vereinigten Staaten führte, um die Lehren seines Vaters zu verbreiten. Abdu'l Baha weilte vom 1. bis 8. April 1913 in Stuttgart, Esslingen am Neckar und in Bad Mergentheim, und nach seiner Rückkehr von Wien (19. bis 24. April) und Budapest war er noch einmal in Stuttgart (25. April bis 1. Mai). In Wien empfing er u.a. die spätere Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Seine Anhänger beschreiben ihn als Vorkämpfer des Friedens, der religiösen Toleranz, der sozialen Gerechtigkeit, der Rechte der Frau und der Überwindung rassischer Diskriminierung. Viele seiner Ansprachen wurden aufgezeichnet und in Buchform veröffentlicht.
`Abdu'l-BaháEnde 1913 kehrte er nach Haifa zurück. Abdu'l Baha wurde im Jahr 1920 in Anerkennung seiner humanitären Verdienste während der Kriegsjahre zum Ritter des britischen Empires geschlagen.
Während des ersten Weltkrieges richtete `Abdu'l-Bahá eine Reihe von Sendschreiben an die Baha'i in Nordamerika und übertrug ihnen eine besondere Rolle bei der Ausbreitung des Baha'i.
In seinem Testament ernannte er seinen ältesten Enkel Shoghi Effendi zum Hüter der Sache Gottes.
Der Todestag `Abdu'l-Bahá, der 28. November, gilt als Gedenktag im Baha'i-Kalender. Die Beisetzung `Abdu'l-Bahá im Schrein des Bab am Berg Karmel wurde zur bislang volkreichsten Demonstration gemeinsamer Betroffenheit und Trauer sämtlicher Religions- und Bevölkerungsgruppen Palästinas.
Zitate von Effendi Abbas
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Der Mensch muß das Licht lieben, gleichgültig, woher es kommt. Er muß die Rose lieben, gleichgültig, in welchem Boden sie wächst. Er muß ein Sucher nach Wahrheit sein, gleichgültig, aus welcher Quelle sie fließt. Abhänglichkeit zur Lampe ist nicht Liebe zum Licht.
Die Arbeit des Erziehers gleicht der eines Gärtners, der verschiedene Pflanzen pflegt. Eine Pflanze liebt den strahlenden Sonnenschein, die andere den kühlen Schatten; die eine liebt das Bachufer, die andere die dürre Bergspitze. Die eine gedeiht am besten auf sandigem Boden, die andere im fetten Lehm. Jede muß die ihrer Art angemessene Pflege haben, anderenfalls bleibt ihre Vollendung unbefriedigend.
Gott hat nicht gewollt, daß der Mensch blind seine Väter und Vorfahren nachahmt. Er hat ihn mit Verstand ausgestattet, damit er mit dessen Hilfe nach der Wahrheit suchen und sie entdecken kann. Was er als wirklich und wahr erkannt, muß er akzeptieren.
Religion und Wissenschaft sind die beiden Flügel, auf denen sich die Intelligenz des Menschen in die Höhe aufschwingen, mit denen sie fortschreiten kann. Es ist nicht möglich, nur mit einem Flügel zu fliegen.
All die Spaltungen, die wir in religiösen Dingen überall sehen, all der Streit und die Gegnerschaft kommen nur daher, daß die Menschen an Ritualen und äußerlichen Regeln festhalten und die schlichte, allem zu Grunde liegende Wahrheit vergessen.